Er ist in Chemnitz geboren, hat aus Chemnitz fliehen müssen und sich doch mit der Stadt versöhnt – der Schriftsteller Stefan Heym. „Irgendwie ist es, als ob sich ein Kreis schließt. Er geht zurück nach Hause“, erklärte seine Witwe Inge Heym, als jüngst im Chemnitzer Kulturkaufhaus Das Tietz das „Stefan-Heym-Forum“ eröffnet wurde. Das Forum beruht auf einer Schenkung von Inge Heym: Die Arbeitsbibliothek von Stefan und Inge Heym findet in Chemnitz eine neue Heimat – etwa 2.500 Bücher, darunter Erstausgaben von Heyms Werken, Werke von Schriftstellerkolleg*innen und Freunden mit persönlichen Widmungen, Recherchebände und Gesamtausgaben, zum Beispiel von Shakespeare und Heine. Gemeinsam mit einer Reihe von Möbelstücken und persönlichen Gegenständen zogen sie um aus dem Heymschen Wohnhaus in Berlin-Grünau in die Chemnitzer Innenstadt und bilden nun das Zentrum des Stefan-Heym-Forums.
Es soll ein Ort der Heym-Forschung und des wissenschaftlichen Austausches werden, ein Ort, der zugleich an den wichtigen Autor erinnert und seine Ideenwelt erlebbar macht. Eine öffentlich zugängliche Ausstellung erzählt Stefan Heyms Lebensgeschichte, erläutert sein umfassendes Werk und erklärt die fast symbiotische Zusammenarbeit von Stefan Heym und seiner Ehefrau Inge. Zum Stefan-Heym-Forum gehört zudem auch ein multifunktionaler Veranstaltungs- und Schulungsbereich mit etwa 30 Plätzen, der für den Schulunterricht, für Studienzwecke, für Vorträge und Veranstaltungen genutzt werden kann. In Zukunft soll eine „Stefan-Heym-Forschungsstelle“ entstehen, die neben der weiteren wissenschaftlichen Erschließung des Heymschen Werks auch die Herausgabe einer historisch-kritischen Ausgabe verantworten soll.