Oberbürgermeister Sven Schulze und Ministerpräsident Michael Kretschmer für den Freistaat Sachsen haben am Mittwoch, 15. August eine gemeinsame Absichtserklärung zur Ermöglichung des Baus eines Kultur- und Sportcampus in der Chemnitzer Innenstadt unterzeichnet. Dafür solle das Areal hinter der sogenannten "Parteifalte" an der Brückenstraße genutzt werden. Die Niners Chemnitz, Basketball-Bundesligist, sind interessiert am Bau und Betrieb einer solchen Arena (Chemnitz Inside berichtete).
Die infrage kommenden Grundstücke gehören derzeit noch dem Freistaat Sachsen. Ministerpräsident Kretschmer erläuterte, dass es in der Landesregierung Überlegungen zu einem großen Verwaltungszentrum, etwa für die Landesdirektion, an dieser Stelle gegeben habe. Diese Überlegungen ziehe man mit der Absichtserklärung zurück und mache damit den Weg frei für eine etwaige Arena. "Wenn es irgendeine Möglichkeit gibt, Dinge in die Innenstadt zu bekommen, soll das auch passieren", so Kretschmer vor Journalist*innen.
Oberbürgermeister Schulze betonte, man werde bei der Entwicklung des Areals "Schritt für Schritt" vorgehen. Aktuell wird eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, die das Vorhaben hinsichtlich Fragen wie Verkehrsanbindung und Parkraumnutzung oder Lärm prüfen solle. Antworten darauf erwarte man bis Mitte 2025. Parallel wird eine Online-Befragung der Chemnitzer Bürger*innen gestartet, die deren Erwartungen und Wünsche zur Platzgestaltung erheben soll.
Schulze betonte, dass der Kultur- und Sportcampus kein Bauvorhaben von Freistaat oder Stadt werden solle. Entsprechend sei derzeit auch keine Bereitstellung von Fördermitteln für das Vorhaben geplant. Sollte dies nötig werden, sei man aber ansprechbar.
Steffen Herhold, Geschäftsführer der Niners Chemnitz, freute sich über die Vertragsunterzeichnung zwischen Stadt und Freistaat. "Wenn wir in exponierter Lage einen Sport-Campus ermöglichen, wäre das ein unglaublicher Pull-Faktor für die Innenstadt." In der vergangenen Saison hätten 130.000 Besucher*innen die Spiele der Niners in der Messe Chemnitz verfolgt - eine neue Arena könne die Zahl leicht auf 200.000 ansteigen lassen. Herhold erklärte, man plane keine "originäre Niners-Halle", stattdessen kann er sich eine Mischnutzung auch mit städtischen Partner*innen vorstellen. Errichtung und Finanzierung des Kultur- und Sportcampus sollen mithilfe von Partner-Unternehmen aus der Wirtschaft erfolgen. Zur Vertragsunterzeichnung waren beispielsweise Vertreter*innen der EDEKA Unternehmensgruppe Nordbayern-Sachsen-Thüringen, Hüttner Bau sowie Architekt*innen und Stadtplaner*innen vertreten. Zum Zeitplan sagte Herhold: "Wir haben uns ambitionierte Ziele gesteckt." Sein Wunsch sei, die Saison-Eröffnung im September 2030 in der neuen Halle zu feiern.
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