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Förderung für Auto-Region?

Mit milliardenschweren Förderprogrammen unterstützen Bund und Land in den kommenden Jahren den Strukturwandel in den sächsischen Kohlerevieren – angesichts des beschlossenen Endes der Nutzung von Braun- und Steinkohle zur Energiegewinnung droht diesen ein massiver Strukturwandel. In Sachsen sind allein 10.700 Arbeitsplätze unmittelbar betroffen. Angesichts dieser Relationen fordert die Industrie- und Handelskammer Chemnitz gemeinsam mit den Wirtschaftsförderungsgesellschaften in Chemnitz, im Erzgebirge, im Landkreis Mittelsachsen, im Vogtlandkreis und im Landkreis Zwickau eine Begleitung des Strukturwandels in der südwestsächsischen Automobilindustrie. Ein entsprechendes Memorandum wurde am Rande des 24. Internationalen Automobilkongresses in Zwickau Mitte Oktober unterzeichnet.

Durch den politisch „forcierten Paradigmenwechsel bei der Antriebstechnologie“, aber auch durch eine Marktsättigung in Europa und Corona bedingte weltweite Umsatzrückgänge seien in der Automobilzulieferindustrie in der Region rund 25.000 Arbeitsplätze gefährdet. Hinzu kämen noch einmal bis zu 6.000Arbeitsplätze im sächsischen Maschinen- und Anlagenbau. Bereits jetzt mehrten sich die „Anzeichen einer Zuliefererkrise“, so die IHK Chemnitz in einer Pressemitteilung. Gemeinsam wollen sich die Kammern und die Wirtschaftsförderungen dafür einsetzen, dass die Landesregierung den sich hier abzeichnenden Strukturwandel gleichrangig zum Wandel in den Kohlerevieren behandelt. So werden die Festlegung von Verantwortlichkeiten und Koordinatoren in der Landesregierung gefordert, zugleich sollen Maßnahmen zur Begleitung des Strukturwandels in der Wirtschaftsregion Chemnitz im kommenden Doppelhaushalt und darüber hinaus mit einem angemessenen Budget berücksichtigt werden. Man wolle die Regionen nicht gegeneinander ausspielen, stattdessen sei es sinnvoll, die Strukturwandel in der Automobilindustrie und im Kohleabbau miteinander zu verzahnen und widerstandsfähige Wertschöpfungsketten zwischen den betroffenen Regionen zu schaffen.