Im Verbund mit weiteren sächsischen Hochschulen will die TU Chemnitz die „Startup Factory Saxony“ ins Leben rufen. Das Projekt zog in die Finalrunde des bundesweiten Leuchtturmwettbewerbs ein und kann weiter am Konzept arbeiten.
150.000 Euro bekam das Projekt „Startup Factory Saxony“ im Juni für die anstehende Konzeptphase zugesprochen. Den Leuchtturmwettbewerb hatte das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie initiiert, um die Anzahl und die Qualität wissensbasierter Ausgründungen aus Hochschulen signifikant zu steigern. Ab 2025 sollen bundesweit fünf bis zehn überregionale und international sichtbare Factories etabliert werden, die unternehmerisch organisiert sind und sich perspektivisch zu mindestens 50 Prozent aus privaten Mitteln finanzieren. Für die Sieger der zweiten Bewerbungsrunde werden in der Umsetzungsphase bis zu zehn Millionen Euro pro Projekt, ergänzt durch private Mittel in gleicher Höhe, in Aussicht gestellt.
Federführend für die „Startup Factory Saxony“ hatte sich die Technische Universität Dresden beworben. Zum Verbund der „Startup Factory Saxony“ gehören auch die Technische Universität Chemnitz, die Universität Leipzig, die Technischen Universität Bergakademie Freiberg, die HHL Leipzig Graduate School of Management, die Hochschule Mittweida, die SpinLab Accelerator GmbH, die TeleskopEffekt GmbH und die biosaxony Management GmbH. „Das gemeinsame Ziel dieser starken Allianz ist, das sächsische Gründungsökosystem weiterzuentwickeln, Kräfte zu bündeln und damit noch mehr erfolgreiche Startups aufzubauen“, sagt Prof. Dr. Uwe Götze, Prorektor für Transfer und Weiterbildung der TU Chemnitz. Zudem solle die Factory gezielte Unterstützung für Start-ups in der Wachstumsphase leisten und Sachsen als Standort für internationale Start-ups und Entrepreneure attraktiver gestalten.
In den vergangenen Jahren hat sich Sachsen mit dem stetigen Engagement des Freistaates in der Gründungsförderung, unter anderem durch seine Innovationsplattform futureSAX und seine Hochschulen, als stärkster Gründungsstandort in Mitteldeutschland herauskristallisiert. In zahlreichen Rankings belegen die Universitäten in Chemnitz, Dresden, Freiberg und Leipzig Top-Positionen. Für Hochschulausgründungen gibt es in Sachsen zahlreiche Gründungsinitiativen, Akzeleratoren, Finanzierungspartnerinnen und -partner sowie Industriecluster, welche die Entwicklung der Start-ups fördern. Mithilfe der „Startup Factory Saxony“ sollen neben Gründungsteams aus den Hochschulen weitere Zielgruppen erschlossen und in einer nahtlosen Kette über die Wachstumsphase hinaus unterstützt werden. In einem Programm für Gründungsinteressierte außerhalb der Hochschulen und aus dem Ausland sollen die Ideen dieser Zielgruppen gefördert, Gründungsteams zusammengestellt und neue Start-ups von Menschen gegründet werden, die ohne die Factory nie zusammenfinden würden.
„Das Gründerland Sachsen nutzt damit die Chance, seine Attraktivität für Start-up-Gründer weiter auszubauen“, sagte Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig angesichts des Finaleinzugs: „Besonders die Phase schnellen Wachstums ist für junge Unternehmen auch mit Blick auf das aktuelle wirtschaftliche Umfeld besonders herausfordernd. Gelingt es, Startups intensiver durch diese Phase zu begleiten und dafür die exzellenten Kompetenzen der Gründungsförderung in Sachsen zusammenzuführen, wird das dem Gründungsgeschehen im Freistaat insgesamt weiter Auftrieb geben“, so Dulig weiter. Eine Entscheidung über die Bundesförderung soll im Herbst 2024 getroffen werden.