Das Kunst- und Kulturfestival "Begehungen" präsentiert sich in diesem Jahr in Venedig. Parallel zur dort stattfindenen Biennale bespielen die Chemnitzer Festivalmacher*innen gemeinsam mit den Partner*innen "Proforma" aus Manchester und "PASE" aus Venedig den "Desire Lines Pavillon" in der italienischen Metropole. Frank Weinhold, der das Projekt für den Begehungen e.V. leitet, verrät zur Geschichte dieser Zusammenarbeit: "Die drei Partner organisierten gemeinsam Ort und Ausstellung, wobei die Auswahl der ausgestellten Werke den jeweiligen Partner selbst oblag." Das Kunstfestival Begehungen präsentiert unter der Leitung der renommierten Kuratorin Kristin Dittrich eine Auswahl zeitgenössischer Fotografien aus dem Osten Deutschlands, Proforma zeigt eine fotografische Position und eine Performance, für PASE erarbeiten mehrere Künstler eigens für die Ausstellung verschiedene Multimedia- und Sound-Installationen sowie ebenfalls Performances. Der Desire Lines Pavillon ist bis zum 30 Juni 2024 geöffnet.
Im Begehungen-Ausstellungsteil "Anleitung zum Sehen _ Fotografie aus dem Osten Deutschlands" sind Werke von Margret Hoppe, Edgar Leciejewski und Oskar Schmidt in Venedig zu sehen. Im Zentrum von Margret Hoppes Serie "Die verschwundenen Bilder" stehen Räume, an deren Wänden einst DDR-Auftragskunst zu sehen war. Während die 1981 in Greiz geborene Fotografin in dieser Mitte der 2000er Jahre entstandenen Serie streng dokumentarisch arbeitet, zeigen Oskar Schmidt (*1977 in Erlabrunn) und Edgar Leciejewski (*1977 in Berlin) ganz eigenwillige Inszenierungen. In der Foto-Serie "Aves" gelingt es Edgar Leciejewski, weit von klassischer Naturfotografie entfernt, den Blick auf so etwas alltägliches wie Vögel ganz neu zu gestalten. Bei Oskar Schmidt dringen wir als Betrachter in die Welt dreier lesender Frauen ein. Was unsere Sehgewohnheit zunächst dankend annimmt, verschiebt sich Augenblicke später ob der minimalen Abweichungen vom Erwarteten ins Irritierende.
Der Ausstellungsteil des Kunstfestivals Begehungen entsteht mit Unterstützung der Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025 gGmbH und der Tourismus-Kampagne "So geht Sächsisch" des Freistaates Sachsen. Vereinssprecher Lars Neuenfeld betont: "Noch vor wenigen Jahren wäre ein solches Projekt für unseren Verein kaum zu stemmen gewesen. Das Interesse dieser Partner an der Ausstellung in Venedig zeigt, dass der Titel Kulturhauptstadt Europas 2025 schon jetzt wirkt und bisher Unmögliches für Chemnitz möglich macht.“
Weitere Seiten, die Sie interessieren könnten.