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Wie die Demokratie zu retten ist

Dirk Neubauer und Gesine Schwan diskutieren bei Filmnächten Chemnitz über Neubauers Streitschrift "Rettet die Demokratie"

Die Politik-Wissenschaftlerin und zweifache Kandidatin für das Amt des Bundespräsidenten Gesine Schwan diskutiert am Mittwoch, 11. August mit Augustusburgs Bürgermeister Dirk Neubauer und den Besucher*innen der Filmnächte Chemnitz darüber, woran das demokratische System in Deutschland krankt und wie Fehler zu beheben sind. Ausgangspunkt für die Veranstaltung, die um 18.00 Uhr beginnt, ist Neubauers Streitschrift „Rettet die Demokratie“, aus der er kurze Ausschnitte lesen wird. „Wichtig ist mir vor allem, dass wir mit den Chemnitzerinnen und Chemnitzern ins Gespräch kommen“, so Neubauer. Neubauer wurde 1971 in Halle/Saale geboren und war beruflich zunächst als Journalist und Berater von Medienunternehmen tätig. 2013 wurde er zum Bürgermeister von Augustusburg gewählt, 2020 mit 68 Prozent im ersten Wahlgang im Amt bestätigt. Mit seinem ersten Buch „Das Problem sind wir“ erregte er für bundesweites Aufsehen, mit „Rettet die Demokratie!“ hat er nun eine Streitschrift nachgelegt, in der er einen Aufbruch und einen Neuanfang für das demokratische System, einen „Strukturwandel von unten“ fordert. Mit Gesine Schwan bringt Neubauer eine der renommiertesten politischen Denker*innen Deutschlands mit auf den Theaterplatz: 1943 in Berlin geboren, war Schwan zwischen 1977 und 1999 Professorin für Politikwissenschaft an der FU Berlin sowie seit 1999 Präsidentin der Europa-Universität Frankfurt (Oder). In den Jahren 2004 und 2009 trat sie auf Vorschlag der SPD, deren Mitglied sie seit 1972 ist, zur Wahl des Bundespräsidenten an, 2004 auch mit Unterstützung von Bündnis 90/Die Grünen. Heute ist Schwan Präsidentin der Humboldt-Viadrina Governance Platform, die sie mitgründete und die sich unter anderem die Stärkung von Transparenz, demokratischer Partizipation und Verantwortlichkeit der Bürger zum Ziel gesetzt hat.

Ebenfalls von Gästen begleitet wird Kabarettistin und Autorin Ellen Schaller bei der Präsentation ihres Buches „Chemnitz: Wenn ich etwas zu sagen hätte“ am Donnerstag, 12. August ab 18.30 Uhr bei den Filmnächten auf dem Theaterplatz. Für ihr zweites Chemnitz-Buch befragte Schaller 50 Chemnitzerinnen und Chemnitzer über ihre Wünsche, Ideen und Träume für die Stadt. Welche Verbesserungen sie sich erhoffen, erklären vor Ort unter anderem Oberbürgermeister Sven Schulze und Gastronom Uwe Dziuballa. Schaller wurde 1965 in Görlitz geboren und wurde an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin ausgebildet. Nach ersten Engagements für das Fernsehen und an Theatern begann sie 1997 ihre bis heute andauernde Tätigkeit für das Chemnitzer Kabarett. Im Jahr 2019 veröffentlichte sie das Buch „Chemnitz – Eine Liebeserklärung“, 2020 folgte „Chemnitz: Wenn ich etwas zu sagen hätte“.

Ein dritter renommierter Autor bestreitet seine Lesung am Sonntag, 15. August, 18.00 Uhr: der langjährige Berlinale-Direktor Dieter Kosslick. Nach seinem Abschied von der Festival-Bühne fasste Kosslick, der das Berliner Filmfestival über 18 Jahre geleitet hatte, seine Erlebnisse mit Stars und Sternchen im Buch „Immer auf dem Teppich bleiben“ zusammen. Er erzählt von seiner frühen Kindheit in der vom Krieg gezeichneten badisch-schwäbischen Provinz, von der wachsenden Begeisterung fürs Kino, einem Ausflug in die Politik und nicht zuletzt von zahlreichen Begegnungen mit deutschen und internationalen Showgrößen. Und als „lebende Imagekampagne für den Kinofilm“ (Maria Furtwängler) wird er im Gespräch mit den Besucher*innen wohl auch so manches Plädoyer für das Filmerlebnis auf der großen Leinwand halten.

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